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Hessischer Preis für Lesbische Sichtbarkeit

Lesben haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auf vielfältige Weise um den gesellschaftlichen Wandel verdient gemacht. Sie haben wichtige Beiträge zur Entwicklung einer inklusiven und anerkennenden Gesellschaft geleistet. Lesben waren und sind tapfere Vorkämpfer*innen in den Frauenbewegungen, engagierte Mitstreiter*innen in der Emanzipation der Homosexuellen, setzten und setzen sich auf unterschiedlichste Weise für die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ein. Darüber hinaus brachten und bringen sie sich auf vielfältige Weise z. B. in rassismuskritische und postkoloniale Diskurse ein, engagieren sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen oder in Umwelt- und Tierrechtsbewegungen.

Lesben sind keine homogene Gruppe. Ihr Einsatz für gerechte Gesellschaften, in denen jede*r die eigene Persönlichkeit frei entfalten kann, ist so vielseitig wie ihre individuellen Hintergründe. Oft bleiben sie als lesbische Frauen* dabei jedoch unsichtbar, erfahren strukturelle Diskriminierungen sowie die De-Thematisierung ihrer Identität(en) und werden unsichtbar gemacht.

Sichtbarkeit bildet jedoch die Grundlage für gesellschaftliche Anerkennung. Das Vorhandensein von Vorbildern und Role-Models ist wichtig. Wichtig sind auch Möglichkeiten, Gleichgesinnte zu treffen, Räume und Strukturen aufzufinden, die lesbische Identitäten nicht in Frage stellen, sondern sie anerkennen und stärken. Sie helfen auch bei Coming-Out-Prozessen. Diese Räume und Strukturen wurden und werden nicht selten unter hohem persönlichen Einsatz erkämpft und aufgebaut.

Das Land Hessen würdigt dieses Engagement für Akzeptanz und Vielfalt und hat in 2020 erstmals den Hessischen Preis für Lesbische Sichtbarkeit verliehen. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und soll alle zwei Jahre vergeben werden. Die nächste Ausschreibung und Verleihung des Hessischen Preises für Lesbische Sichtbarkeit wird in 2024 erfolgen.